Kardiologische Privatpraxis

Angina Pectoris – was Ihr Herz uns sagen möchte

Dr. med. univ. Markus Moser

Dr. med. univ. Markus Moser

Letzte Aktualisierung: 6. Dezember 2024

Angina Pectoris – was Ihr Herz uns sagen möchte

In unserer Privatpraxis für Kardiologie bei Dr. med. univ. Markus Moser in Berlin steht Ihre Herzgesundheit im Mittelpunkt. Angina Pectoris, oft als „Brustenge“ bezeichnet, ist ein Symptom, dem Aufmerksamkeit zu kommen sollte. In diesem Beitrag erklären wir, was Angina Pectoris ist, wie sie entsteht und welche Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten es gibt.

Was ist Angina Pectoris?

Angina Pectoris bezeichnet Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust, welche durch eine vorübergehende Minderdurchblutung des Herzmuskels entstehen. Oft tritt dieses Symptom bei körperlicher Anstrengung oder emotionalem Stress auf, es kann sich aber auch in Ruhephasen bemerkbar machen. Angina Pectoris bedeutet nicht gleich ein Herzinfarkt, jedoch stellt sie ein Warnsignal für ernste Herzprobleme dar.

Man unterscheidet drei Formen:

  • Stabile Angina Pectoris: Die Beschwerden sind oft bekannt und deshalb relativ vorhersagbar. Wichtig ist die ärztliche Abklärung, dann ist sie in der Regel nicht lebensbedrohlich. Die Symptome treten bei bestimmten Auslösern auf, wie etwa körperlicher Anstrengung, emotionaler Belastung, nach einer reichhaltigen Mahlzeit oder bei Kälte. Typisch ist eine Linderung nach einer kurzen Ruhepause oder durch einen Nitrospray. (Nitrospray ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das den Wirkstoff Glyceroltrinitrat enthält. Es erweitert die Gefäße, dadurch wird die Durchblutung verbessert und das Herz entlastet.)
  • Instabile Angina Pectoris (IAP): Die Häufigkeit oder auch Intensität der Symptome verändert sich, d.h. diese Form kann unregelmäßig auftreten und eventuell auch schneller ausgelöst werden, z.B. schon bei geringer körperlicher Belastung oder auch im Ruhzustand. Deshalb gilt diese instabile Form der Angina Pectoris als akuter Notfall und kann auch ein Vorbote eines Herzinfarkts sein.
  • Prinzmetal-Angina: Diese Form der Angina Pectoris ist eher selten. Der Auslöser ist eine vorübergehende funktionelle Durchblutungsstörung des Herzmuskels durch einen Gefäßspasmus. Dabei treten, meist im Ruhezustand, plötzliche Krämpfe in den Herzkranzgefäßen auf. Die Prinzmetal-Angina kann ebenso wie die Instabile Angina Pectoris einen Herzinfarkt auslösen.
  • Walk-through-Angina: Bei dieser Sonderform der Angina pectoris verbessern sich die Beschwerden bei anhaltender Belastung z.B. beim Gehen.

Dr. med. univ. Markus Moser: Diese Differenzierung ist entscheidend, damit das gesundheitliche Risiko richtig eingeschätzt und auch eine differenzierte Behandlung begonnen werden kann. Wichtig ist, dass auch Sie gut informiert sind und wir gemeinsam die passende kardiologische Behandlung einleiten können.“

Lebenserwartung und Heilbarkeit

Angina Pectoris ist nicht „heilbar“ im klassischen Sinne, aber mit der richtigen Behandlung und geeigneten Lebensstiländerungen lässt sich die Lebensqualität erheblich verbessern. Die zugrunde liegenden Ursachen – meist die koronare Herzkrankheit – muss effektiv behandelt werden. Mit einem ganzheitlichen kardiologischen Ansatz, wie wir ihn in unserer Praxis verfolgen, können Risiken deutlich minimiert werden.

Ursachen der Angina Pectoris

Die häufigste Ursache der Angina Pectoris ist die koronare Herzkrankheit (KHK), bei der Ablagerungen (Plaques) die Herzkranzgefäße verengen. Dies führt zu einer eingeschränkten Durchblutung des Herzmuskels, vor allem in Situationen mit einem erhöhten Sauerstoffbedarf, z.B. bei körperlicher Belastung.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer Angina Pectoris sind:

  • Bluthochdruck: Übermäßiger Druck in den Arterien belastet die Gefäße und das Herz.
  • Diabetes und Übergewicht: Diese begünstigen die Entstehung von Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien).
  • Rauchen und Stress: Beide Faktoren erhöhen das Risiko für Gefäßschäden erheblich.
  • Psychosomatische Ursachen: Stress, Depressionen und andere psychische Belastungen spielen eine bedeutende Rolle. Unsere Expertise in der Psychokardiologie hilft, diese Aspekte gezielt zu thematisieren.

 

Symptome der Angina Pectoris (AP)

Die Symptome können zwar variieren, sie weisen jedoch häufig ähnliche Muster auf:

  • Typische Beschwerden: Ein drückender, beklemmender Schmerz hinter dem Brustbein („So als würde jemand auf dem Brustkorb sitzen“), der in Arme, Nacken, Rücken oder Kiefer ausstrahlen kann.
  • Begleitsymptome: Übelkeit, Schwindel, Atemnot oder ungewöhnlicher Husten.
  • Differenzierung: Bei instabiler Angina Pectoris sind die Symptome schwerer und unvorhersehbar, bei stabiler Angina Pectoris treten sie wiederholt unter gleichen Bedingungen auf.

Auch Beschwerden, die auf die Wirbelsäule oder muskuläre Probleme hinweisen, können Herzursachen haben.

Diagnosemethoden

Eine präzise Diagnostik ist essenziell, um die Ursache der Beschwerden einer Angina Pectoris zu klären. In unserer Praxis setzen wir auf bewährte Methoden ebenso wie auf hoch moderne Verfahren:

  1. Ruhe- EKG: Das Elektrokardiogramm (EKG) gibt erste Informationen über die Herzgesundheit im Ruhezustand und ggf. bei körperlicher Belastung (beim Belastungs- EKG).
  2. Bildgebende nichtinvasive Verfahren:

Stressechokardiographie: Ein erweitertes Verfahren, ähnlich wie ein Belastungs-EKG mit einer simultanen Ultraschalluntersuchung des Herzens während der Belastung. Es kann bei guten Untersuchungsbedingungen der Herzmuskel der linken Kammer betrachtet und somit die Durchblutungssituation beurteilt werden.

    • Vorteile: nicht invasiv, keine Röntgenstrahlung, relativ einfach durchzuführen, sehr gute Aussage.
    • Nachteile: funktioniert nur bei guten Schallbedingungen, untersucherabhängig.

Cardio CT (Herz CT): Untersuchung durch ein spezialisiertes radiologisches Institut bei dem eine Computertomographie des Herzens und der Herzkranzgefäße durchgeführt wird. Hierfür wird dem Patienten ein Kontrastmittel injiziert, sodass die Herzkranzgefäße dargestellt werden können.

    • Vorteile: sehr gute Aussage, die Herzkranzgefäße können direkt beurteilt werden (Plaques, Engstellen, usw.).
    • Nachteile: Strahlenbelastung, Kontrastmittelinjektion, relativ aufwendige und kostenintensive Untersuchung.

Stress MRT: Untersuchung durch ein spezialisiertes radiologisches Institut bei dem eine Magnetresonanztomographie des Herzens in Ruhe und unter simulierter Belastung, mittels eines herzfrequenzsteigernden Medikaments, durchgeführt wird. Hier wird ähnlich wie bei der Stressechokardiographie der Herzmuskel unter Belastung betrachtet und damit die Durchblutungssituation eruiert.

    • Vorteile: sehr gute Aussagekraft, sehr hohe Auflösung des Herzmuskels.
    • Nachteile: lange Untersuchungszeit in der „Röhre“, aufwändig und teuer.

Weitere Bildgebende Verfahren sind spzielle Untersuchungen wie die Myokardszintigraphie und das SPECT.

  1. Invasive bildgebende Verfahren:

Coronarangiographie (Herzkatheter): Invasive Methode bei der meist über eine Armarterie ein dünner Katheter zum Herzen vorgeführt wird und dann mittels Kontrastmittel die Herzkranzarterien dargestellt werden. Vorteil: beim Vorliegen einer Stenose (Engstelle) kann auch sofort die Therapie mittels Stents durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine Prinzmetal Angina und Mikrovaskuläre Angina wird durch die Applikation von Medikamenten die Diagnose gesichert.

Ein Beispiel ist die Koronarangiographie, um Engstellen der Gefäße sichtbar zu machen.

Dr. med. univ. Markus Moser:
„Unsere diagnostischen Verfahren sind auf dem neuesten Stand der Technik und entsprechend präzise, schonend und darauf ausgerichtet, Ihnen schnell Klarheit zu verschaffen. Unsere Kardiologie in Berlin arbeitet beim Herzultraschall z.B. mit einem Gerät der neuesten Generation mit modernster Matrix Sonde und dem post-processing Verfahren „Speckle Tracking“. Die hohe Auflösung des Ultraschallgerätes erlaubt dem Patienten oft intuitive Einblicke in das eigene Herz. Mein Ziel ist es so schonend, sicher und zügig die Diagnose zu erarbeiten. Sollten aufwändigere Bildgebungen oder ein Herzkatheter notwendig sein, werden Sie an kompetente Institute oder Kliniken vermittelt.“

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Angina Pectoris richtet sich nach der Schwere und nach den Ursachen der Beschwerden. Es bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten, die individualisiert und an Ihren Bedürfnissen ausgerichtet und kombiniert werden können.


Basismaßnahmen:

  1. Medikamentöse Therapie
    Die medikamentöse Behandlung zielt darauf ab, die Sauerstoffversorgung des Herzens zu verbessern und die Beschwerden zu lindern:
  • Nitrate: Erweiterung der Gefäße.
  • Beta-Blocker: Senkung der Herzfrequenz.
  • Calciumantagonisten: Verhinderung von Gefäßkrämpfen.
  1. Lebensstiländerungen
    Zur Basis jeder Therapie gehört es, sich Gedanken über den eigenen Lebensstil zu machen und für Veränderungen offen zu sein:
  • Raucherentwöhnung: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für Herzkrankheiten.
  • Ernährungsumstellung: Eine mediterrane Ernährung unterstützt die Gefäßgesundheit.
  • Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung stärkt das Herz.
  • Stressmanagement: Methoden wie Yoga oder Meditation fördern die Herzgesundheit.


Interventionelle und chirurgische Therapie:

  1. Koronarangiographie mit Stent-Implantation:
    Stents werden vor allem in den Herzkranzgefäßen eingesetzt, um Engstellen zu behandeln, die zu Durchblutungsstörungen des Herzens führen können. Dies geschieht häufig nach einer Ballon Angioplastie, bei der ein Ballonkatheter verwendet wird, um die Engstelle vorübergehend zu erweitern. Der Stent wird dann in das erweiterte Gefäß eingesetzt und bleibt dort, um die Öffnung dauerhaft zu stabilisieren. Patienten müssen in der Regel zwei blutverdünnende Medikamente einnehmen, um das Risiko von Blutgerinnseln zu minimieren. Diese Therapie dauert meist zwischen 6 und 12 Monaten, abhängig vom klinischen Verlauf. Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass eine Stentimplantation keinen prognostischen Vorteil bietet, jedoch eine bessere Symptomkontrolle als alleinige medikamentöse Therapien[1][2].
  1. Bypass-Operation:
    Die Bypass-Operation, auch bekannt als koronare Bypass-Operation (CABG), ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von koronarer Herzkrankheit (KHK). Es wird eingesetzt, um Engstellen in den Herzkranzgefäßen zu überbrücken und so die Blutzufuhr zum Herzmuskel zu verbessern.

Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des passenden Verfahrens und bieten eine gezielte Nachsorge und ganzheitliche therapeutische Begleitung an.


Prävention: So schützen Sie Ihr Herz

Die Prävention ist ein zentraler Aspekt unserer Praxisphilosophie. Mit Gesundheitsprävention können Sie sich am besten vor Herzerkrankungen wie Angina Pectoris schützen:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Unser individualisierter Herz-Check-up hilft, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
  • Kontrolle von Blutdruck und Cholesterin.
  • Herzgesunder Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein achtsamer Umgang mit Stress.

 
Aufgrund häufiger Nachfrage kurz erläutert:

Angina Pectoris vs. Herzinfarkt:

Angina Pectoris und Herzinfarkt sind eng miteinander verbunden, jedoch nicht identisch. Während Angina Pectoris ein Warnsignal für Durchblutungsprobleme ist, stellt ein Herzinfarkt den akuten Verschluss eines Gefäßes dar. Ein schnelles Eingreifen ist hier lebensrettend.

Spezialfall: Prinzmetal-Angina:

Die Prinzmetal-Angina unterscheidet sich durch Gefäßkrämpfe von anderen Formen der Angina Pectoris. Diese Krämpfe können selbst bei Patienten ohne Arteriosklerose auftreten. Die Behandlung erfolgt mit speziellen Medikamenten, die die Gefäße entspannen.

 

Empfehlung

Angina Pectoris ist ein ernstzunehmendes Warnsignal, das umfassende Aufmerksamkeit erfordert. In unserer Privatpraxis für Kardiologie in Berlin nehmen wir uns Zeit für ein ausführliches Erstgespräch, für eine individuelle Diagnostik und eine maßgeschneiderte Behandlung. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Herzgesundheit stärken. Wir nehmen uns Zeit für Sie!

Über den Autor:

Liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Dr. med. univ. Moser und als Kardiologe in Berlin Mitte verfolge ich bei meinen Patientinnen und Patienten einen ganzheitlichen, psychokardiologischen Ansatz. So wird neben körperlichen Aspekten ergründet, ob auch seelische bzw. psychische Faktoren für auftretende Symptome verantwortlich sein könnten. Über einen Klick auf den nachfolgenden Button erhalten Sie weitere Informationen zu meiner psychokardiologischen Praxis.

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